ING IM - EMD Shortcuts: Historie und Ursprung der Anlageklasse Emerging Markets Debt

K�ln, den 16.10.2012 (Investmentfonds.de) -

Rob Drijkoningen, Global Head of Emerging Markets Debt Geschichtlicher �berblick Die M�rkte f�r handelbare Schuldtitel aus den Emerging Markets entstanden im Zuge der Schuldenkrise der entwickelten L�nder in den 1980er Jahren. Doch erst mit dem Brady-Plan zur Umschuldung lateinamerikanischer L�nder in den 1990er Jahre wurden die EM-Anleihem�rkte zunehmend als eigenst�ndige Anlageklasse wahrgenommen. Von Banken abgesehen, engagierten sich Investoren erst nach Umsetzung dieses Plans, der den betreffenden L�ndern die R�ckkehr an die internationalen Kapitalm�rkte erlaubte, an den Schwellenl�nderanleihe- m�rkten. Nach der Asien- und der Russlandkrise r�ckten EM-Anleihen verst�rkt in den Mittelpunkt. Seitdem haben Globalisierung und technischer Fortschritt die volkswirtschaftlichen Wechselbeziehungen zwischen aufstrebenden und ent- wickelten M�rkten weiter verst�rkt: Handelsbarrieren verschwinden, die grenz- �berschreitenden Kapitalstr�me wachsen exponentiell. Gleichzeitig findet eine Standardisierung des rechtlichen und regulatorischen Rahmens sowie der Marktkonventionen statt. Die Urspr�nge der Schwellenl�nderanleihen als Anlageklasse Die ersten EM-Schuldtitel entstanden in den 1970er Jahren, als multinationale Banken in den USA und Europa begannen, Entwicklungsl�ndern � vor allem in Lateinamerika � aktiv mit Krediten zu unterst�tzen. Anfang der 1980er Jahre kam es dann infolge stagnierenden Wachstums in der entwickelten Welt, steigenden Zinsen weltweit und fallenden Rohstoffpreisen zu einer drastischen Schrumpfung der Wirtschaftsleistung in den Entwicklungsl�ndern. Da sie sich nicht �ber die internationalen Finanzm�rkte refinanzieren konnten und es ihnen auch am in- l�ndischen Sparverm�gen fehlte, waren die meisten Entwicklungsl�nder nicht in der Lage, ihre Schulden zur�ckzuzahlen. Als erste Reaktion auf die massive Krise hoben Gesch�ftsbanken und multilaterale Organisationen ein neues gemeinsames Kreditprogramm aus der Taufe. Parallel dazu bem�hten sich die Schuldnerl�nder um Strukturanpassungen.

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1988 war klar, dass diese Strategie keinen Erfolg hatte. Die Entwicklungs- l�nder konnten sich nicht aus der Schuldenkrise befreien, ein neues Ent- schuldungskonzept war notwendig. 1989 handelte der damalige US-Finanzminister Nicholas Brady ein Umschuldungsprogramm aus, das mit Unterst�tzung der US- Regierung und multilateraler Organisationen wie dem Internationalen W�hrungs- fonds (IWF) und der Weltbank (WB) Ma�nahmen zur Restrukturierung der Schulden in Form sogenannter Brady-Bonds und teilweisen Forderungsverzicht vorsah. Im Gegenzug mussten die Schuldnerl�nder tief greifende Strukturreformen umsetzen. Die Umschuldung verschaffte den teilnehmenden L�ndern eine Ver- schnaufpause: Neben einem teilweisen Schuldenerlass wurden Zins- und Tilgungsleistungen �ber mehrere Jahre gestundet, um den Reformen Zeit zu geben, sich auf die Volkswirtschaften und ihre Cashflows und Zahlungsbilanzen auszuwirken. Die Gl�ubigerbanken der entwickelten L�nder hatten die Wahl zwischen h�her rentierlichen Discount-Bonds, bei denen sie auf einen Teil ihrer nominellen Forderungen verzichten mussten, und Par-Bonds ohne Forderungsverzicht, aber mit niedrigeren Zinsen. Bei beiden Anleihetypen garantierte das US-Schatzamt Zinsen und Tilgung in Form spezieller Zero- Bonds (Nullkuponanleihen). Bis Ende der 1980er Jahren hatten viele Banken bereits 25 Prozent ihrer nominellen Forderungen an Entwicklungsl�nder abgeschrieben. Die ersten Brady-Deals mit Mexiko in den Jahren 1989/1990 dienten als Vorbild f�r sp�tere Abkommen dieser Art. In den 1990er Jahren entwickelte sich der Brady-Markt weiter. Zum einen kauften die Schuldnerstaaten ihre Schulden in gro�em Stil am Sekund�rmarkt zur�ck, zum anderen stellte Ecuador Ende der 1990er Jahre den Schuldendienst f�r seine Brady-Bonds ein. 2001 hatten bereits 17 L�nder das Programm genutzt; insgesamt waren Brady-Bonds mit einem Nominalwert von rund 170 Milliarden Dollar ausgegeben worden. Brady-Bonds wurden �berwiegend in Lateinamerika emittiert, wobei 74 Prozent der sich in Umlauf befindlichen Anleihen auf Brasilien, Mexiko, Argentinien und Venezuela entfielen. Ende der 1990er bzw. Anfang der 2000er Jahre hatten die meisten Teilnehmer des Brady-Umschuldungsprogramms ihre Staatshaushalte erfolgreich saniert und wieder Zugang zu den Eurobond-M�rkten. 2006 waren nahezu alle Brady-Bonds getilgt. Seitdem ist der Eurobond-Markt f�r handelbare Fremdw�hrungsschulden als wichtigster Markt f�r Staatsanleihen aus den Schwellenl�ndern an die Stelle des Brady-Bond-Marktes getreten.

Quelle: Investmentfonds.de

Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.

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