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18.10.2012

PIMCO Investment Outlook: Sch�den

K�ln, den 18.10.2012 (Investmentfonds.de) -

William H. Gross, Managing Director PIMCO In seinem aktuellen Investment Outlook analysiert Bill Gross, Managing Director von PIMCO, die Verschuldungssituation der USA. Er �berlegt welche Anstrengungen erorderlich sind, um die Lage zu entsch�rfen und was das f�r die Anleger bedeutet: Im Investment Outlook des vergangenen Monats versprach ich, �ber den Schaden finanzieller Art zu berichten � dem potenziellen Risiko der Verschuldung, der �Fiskal-Klippe�, die im Schatten der Neuen Normalit�t auf die US-Wirtschaft lauert. Diese schneidet nach der Einsch�tzung vieler gar nicht so schlecht ab. Denn obwohl sich das Land mit seinem Haushaltsdefizit von 8 % des BIPs im Jahr 2012 dem Rand der Fiskal-Klippe zunehmend ann�hert, gelten die Vereinigten Staaten immer noch als das �sauberste schmutzige Hemd� der Welt. Die Ver- schuldungsquote der USA liegt unterhalb von 100 %, w�hrend ihre Kreditw�rdig- keit mit Aaa/AA+ bewertet ist und die Landesw�hrung zudem �ber den Vorteil verf�gt, als Reservew�hrung der Welt zu fungieren � das hei�t, dass die meisten globalen Finanztransaktionen in US-Dollar denominiert sind und sich die Zinss�tze des Landes aus diesem Grund strukturell auf einem niedrigeren Niveau befinden als jene anderer L�nder mit Aaa-Rating. Die Vereinigten Staaten verf�gen �ber erstklassige Universit�ten sowie eine nach wie vor relativ mobile Arbeiterschaft, und sie �bernehmen offenbar auch weiterhin die Vorreiterschaft in Sachen Technologie � man denke nur einmal an die nicht enden wollende Saga von Microsoft, Google und nun auch Apple. Sicherlich gibt es auch Bedenken, insbesondere w�hrend der Wahljahre, doch haben die USA nicht dennoch auch weiterhin die g�nstigste Position in der Weltwirtschaft inne? Wie k�nnte es anders sein, als dass die USA nach wie vor das prim�re Ziel der globalen Kapitalstr�me auf der Suche nach sicheren (wenn auch historisch niedrigen) Renditeaussichten sind?

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Der Weltuntergang steht jedenfalls noch nicht kurz bevor. Ich glaube nicht an einen baldigen Niedergang der US-Wirtschaft und ihrer Finanzm�rkte. Und dennoch bin ich besorgt. So geht es scheinbar auch zahlreichen anderen Akteuren, wie dem IWF (Internationaler W�hrungsfonds), dem CBO (Congressional Budget Office der USA) und der BIZ (Bank f�r Internationalen Zahlungsausgleich). W�hrend ich diesen Outlook an einem Septembernachmittag verfasse, liegen mir die unl�ngst publizierten Jahresberichte all dieser ma�gebenden und vorwiegend unpolitischen Organisationen vor, in denen die finanziellen Verm�gensbilanzen und Budgetplanungen zahlreicher Industrie- und Entwicklungsl�nder beschrieben werden. Unter den Einrichtungen, die auf die M�glichkeit eines fiskalischen Fiaskos im Verlauf des kommenden Jahrzehnts hinweisen, d�rfte das CBO wohl am engsten mit den USA verkn�pft sein, doch auch der IWF und die BIZ sind keine Amateur-Orakel � schlie�lich vergeben sie Kredite und �berwachen Finanztrans- aktionen in Billionenh�he. Wenn sie versuchen, uns etwas mitzuteilen, sollten wir also zuh�ren. Und seit einigen Jahren sprechen sie mit vereinter Stimme. Ihre Aussage ist, dass die USA in Bezug auf ihre Schuldenlast und die zu erwartende k�nftige Verschuldung kein �sauberes schmutziges Hemd� sind. Die USA entsprechen vielmehr einem Serient�ter, einem Suchtkranken, dessen Abh�ngigkeit �ber Haschisch oder Kokain hinausgeht, da er sich regelm��ig eine Dosis haushalts- politischen Crystal Meths g�nnt. Mit dieser Gewohnheit des US-amerikanischen Staats zu brechen, so argumentieren die angesehenen Agenturen, k�nnte schwierig (und gef�hrlich) werden. Doch welcher Ma�st�be oder Richtlinien bedienen sich ihre Berichte, und wie lassen sich diese am besten beschreiben? Nun, alle drei versuchen, das soge- nannte Haushaltsloch zu bestimmen: ein Defizit, dass es entweder anhand von Ausgabenk�rzungen oder von Steuererh�hungen oder einer Kombination aus beidem zu beseitigen gilt, um die Schuldenquote eines Landes unter Kontrolle zu halten. Das Haushaltsloch der USA unterscheidet sich insofern von ihrem �Defizit�, als es die erwarteten k�nftigen Verbindlichkeiten ber�cksichtigt, wie jene aus der gesetzlichen Rentenversicherung Social Security oder den Krankenversicherungen Medicare und Medicaid, die unter den laufenden Ausgaben m�glicherweise nicht aufgef�hrt sind. Allerdings basiert jeder der drei Berichte auf unterschiedlichen Schuldenquoten und Zeitabschnitten, w�hrend auch die Annahmen bez�glich der k�nftigen realen Wachstumsraten und Realzinsen eines Landes voneinander abweichen. Der Versuch, die durch die drei Berichte beschriebenen �Haushaltsl�cher� in einem homogenen Wert zusammenzuf�hren, kann in hohem Ma�e verwirrend sein. Das Entscheidende bei der Beurteilung des fiskalischen �Schadens� und der relativen Abh�ngigkeit eines Landes besteht jedoch darin, die USA mit anderen L�ndern zu vergleichen, das scheinbar saubere schmutzige Hemd ohne seinen Status als Reservew�hrung und seine derzeitigen finanziellen Vorteile zu betrachten und zu einem weiter entfernten Zeitpunkt in etwa zehn bis zwanzig Jahren zu blicken, zu dem die Schuldenab- h�ngigkeit der USA m�glicherweise lebensbedrohend, mit Sicherheit jedoch zu einer Bedrohung f�r ihre Schulden geworden sein d�rfte.

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Um die Schuldenquote der USA unterhalb des metaphorischen Brennpunkts von 212 Grad Fahrenheit halten zu k�nnen, sind gem�� dieser Studien (nach Bildung des Mittelwerts) Ausgabenk�rzungen oder Steuererh�hungen im Umfang von 11 % des BIP n�tig, und zwar bereits im Verlauf der kommenden f�nf bis zehn Jahre. In Anbetracht der heutigen Wirtschaftsbedingungen erfordert ein �Haushaltsloch� von 11 % eine Kombination aus Ausgabenk�rzungen und Steuererh�hungen, die sich pro Jahr auf 1,6 Billionen US-Dollar belaufen. Zur Verdeutlichung ihres Ausma�es: Das Haushaltsdefizit der USA w�rde laut Berechnungen des CBO durch das Auslaufen der Steuersenkungen aus der Bush-�ra sowie �hnlicher Ma�nahmen lediglich um gut 200 Millionen US-Dollar schrumpfen. Auch bei dem gescheiterten Versuch eines haushaltspolitischen Kompromisses zwischen dem US-Kongress und dem Pr�sidenten � dem sogenannten Gro�en Schritt des Super Committees � handelte es sich lediglich um einen zehnj�hrigen Schlachtplan im Umfang von 4 Billionen US-Dollar, der sich pro Jahr auf blo�e 400 Milliarden US-Dollar belaufen h�tte. Gem�� dieser Studien ist nahezu der vierfache Betrag n�tig, um den Gro�brand l�schen zu k�nnen. Schlussfolgerung f�r Anleger An dieser Stelle m�chte ich meine vorherige Frage wiederholen: Wie k�nnte es anders sein, als dass die USA das prim�re Ziel der globalen Kapitalstr�me auf der Suche nach sicheren (wenn auch historisch niedrigen) Renditeaussichten sind? Die einfache Antwort lautet: Dem wird nicht so sein, wenn das Land seinen der- zeitigen Kurs weiterverfolgt und sich nicht mit dem �Haushaltsloch� auseinander- setzt. Sollten die USA ihre derzeitigen Defizite von 8 % des BIP, die sich unter Ber�cksichtigung der Verbindlichkeiten aus Social Security, Medicaid und Medicare pro Jahr auf ein durchschnittliches gesch�tztes �Haushaltsloch� von 11 % aufsummieren, auch weiterhin ignorieren, d�rfte das Land noch vor der kommenden Jahrzehntwende Erinnerungen an Griechenland wachrufen. Wird dieses Loch nicht gestopft, w�rde dies zwangsl�ufig in einem fortlaufenden Anstieg der Schuldenquote resultieren. Um f�r diese Unzul�nglichkeit aufzukommen, w�rde die Federal Reserve Geld drucken, was einen Anstieg der Inflation sowie eine unvermeidliche Abwertung des US-Dollars zur Folge h�tte. Im Zuge dessen w�rden die Anleihen des Landes verbrennen, und auch die Aktien w�rden sicherlich ange- sengt; lediglich Gold und Sachwerte h�tten im �Ring of Fire� noch Bestand. Sollte es so weit kommen, w�ren die USA nicht l�nger in der g�nstigsten Position der globalen Finanzwelt, und es w�rden gro�e Sch�den entstehen, nicht nur innerhalb der USA, sondern auch auf der Ebene des globalen Finanzsystems � eines Systems, das sich �ber 40 Jahre lang auf die US-Wirtschaft als den konsequentesten Konsumenten der Welt sowie auf den US-Dollar als das globale Tauschmittel verlassen hat. Wird das Haushaltsloch im Verlauf der kommenden Jahre nicht ganz allm�hlich gestopft, werden die Ratingagenturen, die Staaten mit Dollarreserven und die Anleihenmanager in der ihnen aufgezwungenen Rolle als Finanzw�chter gemeinsam eine L�sung forcieren, die ein schmerzhaftes Ende nehmen k�nnte.

Quelle: Investmentfonds.de

Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.

Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.

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