Fidelity Marktkommentar: EU-CELAC-Gipfel bringt Lateinamerika auf Augenhöhe
Angel Ortiz, Co-Manager des Fidelity Latin America Fund
Am Wochenende treffen sich die EU und die Gemeinschaft der Lateinamerikanischen
und Karibischen Staaten (CELAC) zum siebten Mal zu Gipfelgesprächen. Insgesamt
werden 60 Länder an dem Treffen in Santiago de Chile teilnehmen. Die Vorzeichen,
unter denen die Veranstaltung stattfindet, haben sich in den letzten Jahren stark
verändert. Während die Europäer mit der Eurokrise und gebremster wirtschaftlicher
Entwicklung kämpfen, ist Lateinamerika wirtschaftlich immer erfolgreicher
geworden und begegnet der EU nun fast auf Augenhöhe. Angel Ortiz, Co-Manager
des Fidelity Latin America Fund, erklärt die Chancen der Region für Anleger:
"Lateinamerika ist sehr reich an Rohstoffen und zieht allein damit die
Aufmerksamkeit von Investoren auf sich. Unternehmen aus der Grundstoffindustrie
und Energieversorger sind die Haupt-Exporttreiber der Region und machen etwa
40 Prozent der regionalen Aktienindizes aus.
Allerdings dreht sich in Lateinamerika nicht alles um Rohstoffe. Vielmehr
spricht auch für die Region, dass der heimische Konsum über die letzte Dekade
stark angestiegen ist. Das ist auf steigende Löhne, eine höhere Beschäftigungs-
rate und fallende Zinsen zurückzuführen. Auch die demografische Entwicklung
der Region wirkt sich positiv auf die einheimische Nachfrage aus.
Brasilien profitiert von der Nachfrage der privaten Haushalte
So etwa in Brasilien: Der private Konsum legte dort auch im zweiten Halbjahr
2012 zu. Er wird gestützt durch den historischen Tiefststand des Leitzinses
und Löhne, die über die letzten zehn Jahre um 60 Prozent gestiegen sind. Hinzu
kommt die vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote von gerade einmal
6 Prozent. Unternehmen aus der Konsumgüterindustrie und dem Einzelhandel,
wie der Getränkehersteller Ambev und das Kaufhausunternehmen Lojas Renner,
sind daher attraktiv. Beide profitieren unmittelbar von dem steigenden
Wohlstand. Insbesondere der Branchenprimus Lojas Renner ist in einer guten
Position. Das Unternehmen nutzt in einem stark fragmentierten Markt für
Bekleidung konsequent seine Wachstumschancen mit neuen Geschäftskonzepten.
Mexiko - Reformagenda der neuen Regierung stimmt positiv
Analog zur Größe seiner Bevölkerung hat Brasilien zwar den größten
Aktienmarkt der Region. Eine für Investoren verlässlichere Entwicklung hat
in den vergangenen Jahren jedoch die zweitgrößte Volkswirtschaft der Region,
Mexiko, gezeigt. Das Land konnte seine Produktivität im verarbeitenden
Gewerbe erheblich steigern und so eine Renaissance der Exporte einläuten.
Unterstützt wird die positive Export-Entwicklung von gestiegenen Lohnkosten
in China und höheren Kraftstoffpreisen, denn diese verteuern die Exporte
aus Fernost in die USA. Dadurch werden Produkte aus Mexiko für US-Konsumenten
wieder interessant und machen Firmen wie etwa den Mischkonzern Grupo Alfa
konkurrenzfähiger. Das Unternehmen ist in den Bereichen Petrochemie, Auto-
komponenten, Telekommunikation und Tiefkühlnahrung aktiv. Gerade für die
Bereiche Nahrungsmittel und Automobile sehe ich solide Wachstumschancen.
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