Templeton Emerging Markets: EMs im Quartalsrückblick
Dr. Mark Mobius, Executive Chairman Templeton Emerging Markets Group
In einer aktuellen Markteinschätzung analysiert Dr. Mark Mobius,
Executive Chairman Templeton Emerging Markets Group, die Situation
der wichtigsten Märkte der Schwellenländer:
Templeton Emerging Markets - Überblick
Die Gruppe der Schwellenmärkte beendete das 1. Quartal 2013 mit leichten
Verlusten. Grund sind Sorgen wegen der Zypernkrise und ihrer Auswirkungen
auf die Schuldenkrise der Eurozone. Die damit verbundenen Befürchtungen
haben in den letzten Wochen der Berichtsperiode unter den Anlegern zu
einer vermehrt risikoaversen Stimmung gegenüber Schwellenländern geführt.
Die Vereinbarung eines 10 Millionen Euro schweren Zypern-Rettungspakets
der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds konnte jedoch
eine wochenlange Unsicherheit beenden und sie brachte den Märkten in den
letzten Märztagen einen neuerlichen Aufschwung. Der MSCI Emerging Markets
Index verlor in den ersten drei Monaten des Jahres in US-Dollar 1,6%. Die
Grenzmärkte schnitten besser ab als Schwellen- und Industrieländer, wobei
der MSCI Frontier Markets Index wieder auf 8,2% stieg.
Auch wenn im März Schwellenmarktfonds erstmals seit Mitte 2012 Netto-
zahlungsabflüsse hinnehmen mussten, stehen diese mit rund 3 Milliarden
US-Dollar in keinem Vergleich zu den Nettozuflüssen von 34,1 Milliarden
US-Dollar in den ersten beiden Monaten 2013 und zu den 55,3 Milliarden
US-Dollar im ganzen Jahr 2012. Wir glauben, dass die Schwellenländer
generell robuster sind als viele Industrieländer und dass sie ihre Performance
daher längerfristig aufrecht erhalten werden. Tatsächlich zeigen Schwellen-
länder in 10 von 12 Jahren seit 2000 eine Überperformance gegenüber
Industrieländern, wie sich anhand der jeweiligen MSCI Indizes zeigt.
Regional betrachtet beendeten südostasiatische Märkte wie Indonesien, die
Philippinen und Thailand das Quartal bedingt durch den regen Inlandskonsum
und die Investitionsdynamik mit einem zweistelligen Wachstum. Verschärfungen
im Immobiliensektor und eine höhere Inflation führten zu einem Kursrückgang
chinesischer Aktien. In Lateinamerika profitierte der mexikanische Markt
von seiner Nähe zur US-Wirtschaft, aber auch von der Hoffnung auf Struktur-
reformen, einem stärkeren Peso und vom ersten Zinssenkungsschritt seit 2009,
womit der Leitzins nun auf einem Rekordtief von 4,0% steht. Dagegen gingen
die Kurse brasilianischer Aktien wegen des schwächeren Real, der höheren
Arbeitslosigkeit und Inflation und des relativ geringeren BIP-Wachstums
zurück. Die europäischen Märkte gehörten zu den schwächsten überhaupt,
weil die Sorge um Zypern die Anleger einen Bogen um die Region machen ließ.
Besonders schlecht schnitten die Tschechische Republik und Polen ab, die
das Quartal mit einem zweistelligen Rückgang beendeten. Hingegen schlug
sich die Türkei mit einer Rendite des MSCI Turkey Index von 8,2% in US-Dollar
überdurchschnittlich gut.
Aktuelles aus den Regionen:
Asien
Das BIP-Wachstum Chinas stieg nach 7,4% im 3. Quartal im letzten
Quartal 2012 auf 7,9% (jeweils im Jahresvergleich). Damit endete eine
lange Phase nachlassenden Wachstums von sieben Quartalen in Folge. Das
Wachstum 2012 übertraf mit 7,8% im Jahresvergleich die staatlichen
Prognosen. Von den ersten beiden Monaten 2013 verlauteten aus China
unterschiedliche Meldungen. Während das Wachstum der Einzelhandels-
umsätze und der Industrieproduktion gegenüber Dezember 2012 nachließ,
beschleunigte sich die Dynamik bei Investitionen in städtischen Lagen.
Hauptsächlich wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise nahm der
Inflationsdruck in den letzten Monaten zu, wobei der Februar-
Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich nach 2,0% im Januar um 3,2%
zulegte. Der Führungswechsel in China wurde im März mit der Ernennung
von Xi Jinping und Li Keqiang zum neuen Präsidenten bzw.
Premierminister abgeschlossen. Präsident Xi Jinping unternahm im
März seine erste Auslandsreise nach Russland, ein Signal für die
zunehmende Bedeutung der bilateralen chinesisch-russischen
Beziehungen. Die beiden Länder haben mittlerweile rund 30 Abkommen,
etwa über Energieprojekte und Militärtechnologie, unterzeichnet.
Das südkoreanische Wirtschaftswachstum lag im 4. Quartal 2012 bei 1,5%
und blieb damit auf dem Niveau des Werts vom 3. Quartal (jeweils im
Jahresvergleich). Als wichtigste Wachstumstreiber erwiesen sich privater
Konsum und staatliche Ausgaben. Insgesamt betrug das BIP-Wachstum 2012
im Jahresvergleich 2,0% und war damit, bedingt durch das schwächere
Exportwachstum, das geringste seit 2009. Das Finanzministerium senkte
seine BIP-Wachstumsprognose für 2013 von 3,0% auf 2,3% (jeweils im
Jahresvergleich). Ein unerwartet schwacher globaler Aufschwung, geringere
Investitionen sowie schlechtere Konsum- und Exportdaten wurden für den
Rückgang verantwortlich gemacht. In seinen Bemühungen, die heimische
Wirtschaft zu unterstützen, plant das Ministerium für April die Ver-
lautbarung diverser Inzentive. Die schwache Nachfrage bei den
wichtigsten Handelspartnern bewirkte im Februar einen Rückgang der
Exporte, der wiederum das Wachstum für die ersten beiden Monate des
Jahres auf nur noch 0,6% im Jahresvergleich brachte. Der Verbraucher-
preisindex ging im Februar von 1,5% im Januar auf 1,4% zurück (jeweils
im Jahresvergleich). Die Bank of Korea ließ den Leitzins das Quartal
über unverändert bei 2,75%. Am 25. Februar trat die frisch gewählte
Präsidentin Park Geun-hye, Tochter des früheren südkoreanischen
Präsidenten Park Chung-hee, der das Land von 1961 bis 1979 regiert
hatte, ihr Amt an.
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