Bantleon: Götterdämmerung der Nullzinspolitik
Dr. Daniel Hartmann, Senior Analyst Economics bei Bantleon
In seiner aktuellen Einschätzung schreibt Dr. Daniel Hartmann,
Senior Analyst Economics bei Bantleon:
Die ultraexpansive Geldpolitik war in den vergangenen Jahren das
entscheidende Schmiermittel der Finanzmärkte. Es verwundert daher
nicht, dass die jüngsten Hinweise auf ein mögliches Ende des
billigen Geldes bei den Investoren Unruhe stiften. Den ersten
Nadelstich in dieser Hinsicht setzte der britische Notenbank-
präsident Mark Carney mit den Worten: Leitzinserhöhungen könnten
früher erfolgen, als es die Märkte derzeit erwarten. In der ver-
gangenen Woche gossen die US-Inflationsdaten zusätzliches Öl ins
Feuer – vor allem der Anstieg der Kerninflationsrate (CPI) von
1,8% auf 2,0%.
Dass die USA und Grossbritannien die Vorhut beim Ausstieg aus
der Nullzinspolitik bilden, war zu erwarten. Die angelsächsischen
Volkswirtschaften nähern sich seit Monaten kontinuierlich dem
gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht – Preisstabilität und hoher
Beschäftigungsstand – an, weshalb aussergewöhnliche Stimuli der
Geldpolitik zunehmend obsolet werden. Die Arbeitslosenquoten, die
in beiden Ländern ursprünglich als Schwellwert angegeben wurden
(6,5% in den USA, 7,0% in UK), sind mit 6,3% bzw. 6,6% längst
unterschritten. Von den Notenbanken wurde dies jedoch mit den
Hinweisen auf Sonderfaktoren relativiert (unter anderem einem
temporär rückläufigen Arbeitsangebot). Die Verteidigungslinie
war solange unproblematisch, wie die Inflation auf tiefem Niveau
verharrte. Mit der Annäherung der Teuerung an die 2,0% Marke
geraten die Währungshüter aber auch von dieser Seite unter Druck.
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