Henderson Global Investors: Andrew Formica zu den Wahlen in Großbritannien
Andrew Formica, CEO von Henderson Global Investors
In einem aktuellen Kommentar schreibt Andrew Formica, CEO von
Henderson Global Investors, zu der am 7. Mai stattfindenden Wahl
zum Unterhaus in Großbritannien:
"Als gebürtigem Australier fällt mir manchmal auf, dass die Briten
dazu neigen, ein Glas eher als halb leer denn als halb voll zu be-
zeichnen. Dieser Hang zeigt sich auch, wenn es um die bevorstehenden
Parlamentswahlen geht.
Vor sechs Monaten haben sich die allermeisten Firmenchefs hierzulande
in gleicher Manier über die britische Wirtschaft geäußert. Ja, hieß
es, Großbritannien befinde sich auf dem Weg der Erholung. Dann wurde
jedoch schnell hinzugefügt, man mache sich riesige Sorgen wegen der
Wahlen. Es könne enorme politische Ungewissheit entstehen, wurde gesagt.
An den Börsen werde es womöglich zu starken Schwankungen kommen und die
Anleger würden vielleicht ihr Geld zurückhalten.
Bisher ist das alles nicht passiert. Das Pfund und britische Staatsan-
leihen haben geschwächelt, doch beileibe nicht übermäßig stark. Der
Aktienmarkt notiert weiter auf Rekordständen. Meiner Ansicht nach zeugt
das von den Anstrengungen, die im ganzen Land von einzelnen Individuen,
von Unternehmen und nicht zuletzt von der Koalitionsregierung unternommen
worden sind, um die Wirtschaft nach der Finanzkrise wieder flott zu
bekommen. Auch Notenbanken und Regulierungsbehörden haben ihren Teil
dazu beigetragen.
Das britische Statistikamt ONS erhöhte seine Wachstumsschätzung für
2014 kürzlich auf 2,8%. Die öffentlichen Finanzen bewegen sich langsam
in die richtige Richtung und das Defizit wird in diesem Jahr wohl noch
auf 4% des Bruttoinlandsprodukts sinken. Das ist halb so viel wie auf
dem höchsten Stand. Die Inflationsrate ist niedrig, und die Gewinne der
Unternehmen steigen. Im Sozialhilfe- und im Bildungsbereich sind lang-
fristige Reformen eingeleitet worden.
Auch der Finanzdienstleistungsbranche geht es wieder besser. Der Banken-
sektor wurde rekapitalisiert, die Aufsichtsbehörde hat energisch gegen
Fehlverhalten durchgegriffen und die Reprivatisierung von Lloyds, der
größten britischen Bank, wird wohl bald abgeschlossen sein.
Großbritannien konnte seine Wettbewerbsvorteile weiter ausbauen. In
meiner eigenen Branche, der Anlageverwaltung, konnte das Land seine
Position als weltweite Nummer 2 (nach den USA) mit einem verwalteten
Vermögen von fast 7 Billionen Pfund festigen. Wir reden dabei nicht
nur von London. Auch in anderen Städten wie Edinburgh, Liverpool und
Bristol spielt die Asset-Management-Branche eine wichtige Rolle. Viele
Firmen, darunter auch Henderson, verwalten inzwischen so hohe Summen
für ihre Kunden wie nie zuvor."
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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