ebase Fondsbarometer: Aktienfonds schaffen Trendwende
Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase
Im dritten Quartal 2015 war der Fondshandel von der Kursschwäche
in China, der Unsicherheit über den Zinsentscheid der US-Notenbank
und schließlich noch den Manipulationsskandal bei VW beeinflusst.
„Die Vorgänge haben zu einer deutlichen Zurückhaltung der Berater
bei Fonds-Transaktionen geführt“, erklärt Rudolf Geyer, Sprecher
der Geschäftsführung von ebase. „Insgesamt zeigt das ebase Fonds-
barometer, dass die Zahl der Transaktionen gegen Ende des Quartals
deutlich zurückgegangen ist.“ Der Indexwert ist von 123,5 Punkten
im August auf 79,2 im September gefallen, womit die Handelsaktivi-
täten der angeschlossenen Berater erstmals in diesem Jahr wieder
unter dem Jahresdurchschnitt von 2014 als Referenzwert lagen.
Interessant ist dabei: Es wurde zwar insgesamt weniger gehandelt,
aber die Berater haben dennoch im vergangenen Quartal mehr Fonds-
anteile gekauft, als Anteile zurückgegeben wurden. „Das Netto-
mittelaufkommen hat sich im Vergleich zum Vorquartal deutlich
erhöht, die Nettozuflüsse in Fonds waren dabei im September sogar
besonders stark“, betont Geyer.
Unter den aktiv verwalteten Fonds standen Aktienprodukte trotz
der genannten Rahmenbedingungen im Fokus der Berater. „Aktienfonds
haben im vergangenen Quartal die Trendwende geschafft“, sagt Geyer.
„Offensichtlich haben Berater und ihre Kunden die Volatilität im
dritten Quartal 2015 zu Käufen bei Aktienfonds genutzt, erstmals
seit Langem wurde wieder stärker gekauft als verkauft.“ Mit einem
Kaufquotient von 1,06 waren die Mittelzuflüsse bei Aktienfonds um
sechs Prozent höher als die Mittelabflüsse. Bei Betrachtung der
Monatsergebnisse zeigt sich, dass Anlageberater im Juli – bei
einem Kaufquotienten von 1,19 – verstärkt Aktienfonds geordert
haben. Im August ging die Nachfrage zurück (Kaufquotient: 0,78),
um im September wieder stark zuzulegen (Kaufquotient: 1,49). Auf-
fällig war das überdurchschnittlich große Interesse der Anlagebe-
rater an Fonds für deutsche, europäische und weltweite Aktien-
investments. „Das legt nahe, dass viele Berater die Börsen-
schwäche genutzt haben, um zu niedrigeren Aktienkursen neue
Positionen aufzubauen“, konstatiert Rudolf Geyer. Insbesondere
für Deutschland-Aktienfonds ist der Kaufquotient auf 1,4 gestiegen,
nachdem er im zweiten Quartal noch bei 0,83 lag. „Die Nachfrage
nach Fonds für deutsche Aktien lag somit um 40 Prozent über den
Verkäufen“, erklärt Geyer.
Unverändert begehrt waren Mischfonds, die im dritten Quartal
einen Kaufquotienten von 1,36 aufwiesen, die also um 36 Prozent
stärker gekauft als verkauft wurden. Im zweiten Quartal lag der
Quotient noch bei 1,29. Tendenziell gesucht waren auch Geldmarkt-
fonds mit einem Kaufquotienten von 1,20 nach 1,26 im zweiten
Quartal. Demgegenüber standen Rentenfonds und Immobilienfonds
erneut auf der Verkaufsliste. Ein Kaufquotient von 0,88 für
Rentenfonds signalisiert, dass die Verkäufe die Käufe um 12 Prozent
übertrafen. Noch schlechter ist die Relation bei Immobilienfonds
ausgefallen. Mit einem Kaufquotienten von 0,42 wurden im dritten
Quartal mehr als doppelt so viele Fondsanteile verkauft als neu
erworben. Einen negativen Trend zeigten auch geldmarktnahe Fonds,
die im zweiten Quartal noch stark gefragt waren (Kaufquotient: 1,77),
im dritten Quartal aber mehrheitlich abgestoßen wurden
(Kaufquotient: 0,64).
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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