Robeco: Marktbereinigung ist nicht die neue Normalität
Lukas Daalder, Chief Investment Officer von Robeco Investment Solutions
In den vergangenen sechs Monaten haben alle großen Anlageklassen – mit
Ausnahme von Geldmarktanlagen – an Wert verloren. Eine solche übergreifende
Marktbereinigung ist jedoch nicht die „neue Normalität“, meint Lukas Daalder,
Chief Investment Officer von Robeco Investment Solutions. Vielmehr handele
es sich um ein seltenes Ereignis, dass es so seit 20 Jahren nicht mehr gegeben
hat. „Wir glauben, dass es auch in Zukunft Zeiten geben wird, in denen
attraktive Renditen erzielt werden können“, so Daalder.
Daalder nennt fünf Auslöser für die Marktvolatilität der letzten Monate:
- Unsicherheit über die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Ihre Entscheidung
am 17. September, die Zinsen nicht zu erhöhen, hat Zweifel an der Stärke der
US-Wirtschaft hervorgerufen.
- Teilweise liegt dies an schwächeren Daten zur US-Industrieproduktion.
- Dies wiederum hat nach dem starken Rückgang der Preise für Öl und andere
Rohstoffe zu Unsicherheit über die finanzielle Stabilität mehrerer Öl- und
Bergbauunternehmen geführt.
- Die Einnahmen der Erdöl produzierenden Länder haben sich verringert. Saudi-
Arabien hat in den letzten sechs Monaten 50 bis 70 Milliarden US-Dollar weltweit
bei Vermögensverwaltern abgezogen.
- Der Volkswagen-Skandal drückt auf die allgemeine Anlegerstimmung.
Als logische Konsequenz der wachsenden Unsicherheit an den Finanzmärkten
sieht Daalder eine unterdurchschnittliche Performance risikobehafteter Ver-
mögenswerte wie Aktien-, High-Yield- und Unternehmensanleihen. Den Rückgang
bei den US-Staatsanleihen definiert er als „kurzzeitige Delle“ – gibt aber
gleichzeitig zu bedenken, dass sich solche Dellen wiederholen können.
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