EU sollte auf Freihandel in Asien durch Ausbau
eigener Handelsabkommen reagieren
München, 17. November 2020 - Clemens Fuest, Präsident
des ifo Instituts, hat als Reaktion auf das asiatische
Freihandelsabkommen verstärkte handelspolitische
Initiativen der EU gefordert. "Die EU sollte ihrerseits
Handelsabkommen mit asiatischen Staaten ausbauen und
dem neuen US-Präsidenten Joe Biden anbieten,
unverzüglich die Handelsgespräche wiederaufzunehmen."
sagte er am Dienstag in München.
Die meisten Unterzeichner des neuen RCEP-Abkommens
(Regional Comprehensive Economic Partnership) seien
untereinander schon vorher durch Handelsabkommen
verbunden gewesen. Deshalb sei die kurzfristige
wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens in Asien
begrenzt, fügte Fuest hinzu. Für Europa könnten sich
dennoch Nachteile durch die Umlenkung des Handels
ergeben: Es sei möglich, dass europäische
Exportprodukte durch Erzeugnisse aus der neuen
Freihandelszone ersetzt würden. Wegen der bereits
vorhandenen Abkommen dürfte dieser Effekt kurzfristig
gering sein. Mittelfristig könnte der Marktzugang für
Staaten, die nicht Teil des Abkommens sind,
schwerer werden.
"Strategisch kommt hinzu, dass das Abkommen es China
erleichtern wird, Regeln und Standards zu setzen.
Europa hat deshalb ein dringendes Interesse, seine
eigenen Handelsabkommen mit asiatischen Staaten
auszubauen", sagte Fuest.
Handelspolitisch könnte das Abkommen ein Weckruf in
den USA und Europa sein und eine Aufforderung, die
Verhandlungen über den Freihandel zwischen den USA und
Europa wieder aufzunehmen. Der neue US-Präsident Biden
sei allerdings bislang kein großer Vertreter des
Freihandels. Insofern müsse noch viel Überzeugungsarbeit
geleistet werden.
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Quelle: Investmentfonds.de
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