Robeco: Steht der US-Markt kurz vor der Erholung?
Joseph F. Feeney, Jr., CFA, Chief Investment Officer
und Co-CEO, Robeco Investment Management, erläutert,
wieso der Einstiegsmoment für ein Investment in US-Value-
Aktien aktuell attraktiv ist. Bei den aktuellen
Bewertungsspreads, sieht Feeney im Gesundheitssektor,
sowie der Energie- und der Finanzbranche attraktiv
bewertete Unternehmen.
Die ersten Zeichen für eine Erholung in den USA werden
nach Meinung von Robeco sichtbar. Obwohl die
US-Wirtschaft im ersten Quartal 2009 weiterhin schrumpft,
verlangsamte sich das Tempo im Vergleich zum Vorquartal.
Einige Makroindikatoren senden bereits positive Signale:
die Konsumausgaben steigen an, der private Häusermarkt,
der Wohnungsbau sowie das Konsumentenvertrauen stabilisieren
sich.
Ein starker finanzieller Stimulus ist die staatliche Finanzspritze
von rund 1-2 Billionen USD, in die rund 13 Billionen USD starke
US-Wirtschaft. Obwohl sich dieses Hilfspaket noch nicht in vollem
Umfang bemerkbar gemacht hat, verhinderte das staatliche Eingreifen
nach Meinung von Robeco zweifelsohne eine Verschärfung der Rezession.
Die Merkmale einer Rezession und einer Erholung Basierend auf den
24 Rezessionen der USA seit 1892, hat die US-Wirtschaft aktuell nach
15 Monaten die durchschnittliche Dauer einer Rezession bereits
erreicht. Rezessionen nach 1945 waren in der Regel bereits nach
weniger als 12 Monaten überstanden. Die Vergangenheit hat jedoch
gezeigt, dass die Dauer von Rezessionen, ausgelöst durch den
Bankensektor, in der Regel doppelt so lange waren.
Der US-Aktienmarkt ist ein Frühindikator für die US-Wirtschaft.
Dieser nimmt Rezessionen rund sechs bis zwölf Monate vorweg. In der
Vergangenheit hat sich gezeigt, dass in der Mitte der Rezession, die
Erholung am Aktienmarkt einsetzte. Eine Erholung am US-Markt zeichnet
sich meist durch eine starke Rückkehr der Märkte aus. Im historischen
Vergleich bedeutete dies, dass der S&P 500 nach 12 Monaten ein Plus
von rund 44%, gemessen am Tiefsstand, erzielte.
Der Boden einer Rezession ist jedoch nur im Nachhinein genau zu
identifizieren. Auch wenn der S&P 500 Index am 06. März 2009 ein
12-Jahres-Tief erreichte, sind weitere Tiefststände möglich. Ein
Faktor, der für eine Erholung spricht, ist die Marktvolatilität.
Diese zog in der Vergangenheit bei Tiefstständen im Bärenmarkt an.
Tiefststände treten zusammen mit einem starken Volatilitätsanstieg
auf. In jedem der neun Bärenmärkte seit 1950 traten Tiefständen
des S&P 500 mit einem starken Anstieg der Volatilität zusammen
(s. Abbildung 2). Darüber hinaus waren in der Zeit am Markt häufig
extrem volatile Tage zu beobachten. Diese zeigten sich in der Regel,
wenn die Veränderung des S&P 500 über 2,7% lag oder das Dreifache
der durchschnittlichen Tagesvolatilität erreichte. Aktuell befinden
wir uns in solch einem Marktumfeld. In 2008 verzeichnete der Markt
49, in 2009 konnten bis zum 22. April 21 extrem volatile Tage
beobachtet werden.
Das Muster, nach dem sich der US-Markt in der Vergangenheit von einer
Rezession erholte, deutet auf eine bevorstehende Erholung und damit
einen attraktiven Einstiegsmoment für Anleger hin. Historisch betrachtet,
wird ein Großteil der Aktienmarkterträge nur an einigen wenigen, sehr
schwankungsintensiven Tagen erzielt. Investoren, die an diesen Tagen
nicht investiert sind, entgeht demnach eine Großteil der Ertragschancen
und verzerrt die kumulativen Erträge im Zeitablauf.
Anleger, die sich für eine Erholung positionieren möchten, sollten
nach Meinung von Robeco in Value-Aktien investieren. Demnach werden
diese in den nächsten Monaten stärker als Growth-Aktien von einer
möglichen Erholung am US-Markt profitieren.
Richtig für die Erholung positioniert: Value-Aktien statt Growth-Aktien
Das Hauptargument, welches nach Meinung von Robeco für eine
Investition in Value-Aktien spricht, ist der aktuelle Bewertungsspread.
Am US-Markt ist der Bewertungsspread definiert als die Differenz
zwischen der durchschnittlichen Bewertung der 1500 größten US-Aktien
(Ein Großteil des Marktes) und der durchschnittlichen Bewertung der
günstigsten Titel. In der Vergangenheit haben Substanztitel
Wachstumswerte bei hohen Spreads (wie aktuell zu beobachten) durch
die Einengung des Bewertungsspreads outperformt. Dies ist bei einer
wirtschaftlichen Erholung zu beobachten.
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Die Ausweitung der Bewertungsspreads ist in der Regel in Zeiten vor oder in einer Rezession zu beobachten. In solchen Zeiten zeigte sich in der Vergangenheit, dass Growth-Strategien Value-Strategien outperformten. Sobald die Rezession Ihren Boden erreicht hat, übertrafen in der Vergangenheit Substanzstrategien Wachstumsstrategien. Substanztitel sind im Vergleich zu Wachstumstiteln weniger abhängig von externen Faktoren, wie nicht erfüllten Gewinnerwartungen oder sich abschwächenden Fundamentaldaten. Diese treten in der Regel in einer Rezession auf. Der Grund hierfür ist einfach: Substanztitel können nicht so tief fallen, wie die „Highflyer“, die Wachstumstitel. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass der Bewertungsspread sich ausweitet, wenn Value als Hauptmerkmal bei der Aktienselektion oder der Portfoliopositionierung ignoriert wird. Dies hat sich auch in der Internet Blase gezeigt. Die Spreads haben sich ausgeweitet, weil teure Titel immer teurer wurden und die vermeintlich „langweiligen“ Substanztitel unbeachtet blieben. Investoren haben in die damals neuen überteuerten „glamourösen“ Internet und TMT Aktien investiert. In der aktuellen Marktphase zeichnet sich ein ähnliches Szenario ab. Am Markt ist wieder eine Ausweitung der Bewertungsspreads zu beobachten. Value Titel werden von den Investoren kaum beachtet. Darüber hinaus ist eine Verkaufswelle aufgrund des schwachen Markt Sentiment und dem Bedarf nach Liquidität am Markt zu beobachten. Das Ergebnis ist, dass attraktive Substanztitel günstig gepreist sind. Ausgehend von einer Rezession geht Robeco davon aus, dass sich die Bewertungsspreads einengen werden und Substanztitel auch in den nächsten Jahren Wachstumsstitel outperformen werden. Dies hat sich auch in der Vergangenheit gezeigt. In den Jahren nach der Internet Blase von 2000 – 2006 war die Einengung der Bewertungs- spreads ein Antrieb für die Outperformance von Substanztiteln. Die Markterholung führte dazu, dass die Preise für die einst günstigen Value-Aktien anstiegen, während die Kurse für die weitaus teureren Wachstumstitel von einem nicht nachhaltigen Hoch wieder zurück kamen und sich die Bewertungsspreads einengten. Unterschiedliche Bewertungsspreads in den einzelnen Sektoren Bewertungsspreads unterscheiden sich von Branche zu Branche. Eine Ausweitung der Bewertungsspreads innerhalb eines Sektors kann attraktive Anlagemöglichkeiten offenbaren. Aktuell finden sich laut Robeco die weitesten Spreads in den Branchen Energie, langlebige Konsumgüter, Gesundheitswesen und Finanzdienstleister. Die Auswahl der attraktivsten Substanzaktien kann jedoch nicht alleine anhand des Preises vorgenommen werden. Eine attraktive Substanzaktie sollte zudem ein gesundes Geschäftsmodell wie auch starke Fundamentaldaten aufweisen, die aktuell von den Marktteilnehmern noch nicht in der Bewertung der Aktie berücksichtigt worden sind. Eine gute Value Strategie kann anhand von drei Merkmalen identifiziert werden: 1. günstig bewertete Aktien outperformen hoch bewertete Aktien 2. Unternehmen mit starken Fundamentaldaten entwickeln sich besser als Aktien mit schwachen Fundamentaldaten. 3. Aktien mit einem positiven Geschäftsmomentum outperformen Aktien mit einem negativen Momentum Die konsequente Beachtung dieser Kriterien, führt nach Ansicht von Robeco zu einer aussichtsreichen Anlage in Substanztitel. Value-Aktien stärker im Fokus In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Substanzaktien im Bärenmarkt und in der Markterholung Wachstumsaktien übertreffen. In den letzten 75 Jahren zeigte sich, dass Value Aktien Growth Strategien in 2/3 der Zeit outperformt haben. Der aktuelle Bewertungsspread signalisiert, dass viele Unternehmen im Vergleich zu ihrer Vergleichsgruppe aber auch zu der Bewertung des Unternehmens in der Vergangenheit, attraktiv bewertet sind. Diese Gründe sprechen nach Einschätzung von Robeco für attraktive Einstiegschancen bei US-Value Aktien in der aktuellen Marktlage.
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Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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