Der Währungskrieg ist eröffnet – wer am wenigsten Geld druckt, der verliert
Robert Vitye, Geschäftsführer der Solit Kapital GmbH
In seinem aktuellen Marktkommentar schreibt Robert Vitye, Geschäftsführer
der Solit Kapital GmbH:
Japan lässt die Masken fallen. Das „Land des Lächelns“ macht als erste bedeutende
Volkswirtschaft nach dem zweiten Weltkrieg Tabus sichtbar: Sparen ist eine Illusion,
für Wachstum ist die Zentralbank zuständig und eine stabile Währung sei nicht
erwünscht, wenn die Volkswirtschaft international wettbewerbsfähig bleiben möchte.
Diese Wahrheiten, die durchaus auch in den USA und in der Eurozone gelten, hat
zuvor noch kein Land so direkt ausgesprochen. Die Weltrekordverschuldung von fast
500 Prozent des Bruttoinlandsproduktes konnte das Verharren in der wirtschaftlichen
Stagnation nicht verhindern. Dem folgt nun nicht etwa ein Kurs der Ausgabenkürzungen
und des Schuldenabbaus. Ganz im Gegenteil: Das Parlament in Tokio mit seinem im
Dezember 2012 neu gewählten Regierungschef Shinzo Abe setzt auf große Anreiz-
programme – das Geld dafür kommt aus der Notenpresse der japanischen Zentralbank.
Japan greift mit seiner aktuellen finanzpolitischen Strategie auf ein historisch
bewährtes Verfahren zurück: 1932 hatte der damalige Finanzminister Korekiyo Takahashi
im Rahmen eines Notprogramms zur Wirtschaftsankurbelung die Staatsausgaben auf einen
Schlag um 34 Prozent erhöht. Finanziert wurde die Maßnahme über die japanische
Zentralbank, die dazu 89,6 Prozent aller 1933 ausgegebenen japanischen Staatsan-
leihen aufkaufte.
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