Fidelity Jahresausblick 2014 - Teil 3: Schwellenländer und Asien nutzen neue Chancen im Export
Nick Price, Leiter des Bereichs Schwellenländeraktien bei Fidelity:
Währungsschwächen können Leistungsbilanzdefizite abbauen helfen
"Viele halten die geschwächten Schwellenländerwährungen seit der Ankündigung
der Fed, dass sie ihre Anleihekäufe demnächst reduzieren wird, für ein Problem.
Ich bin jedoch anderer Meinung. Sollten die Währungsschwächen anhalten, können
sie einen Ausgleich der Leistungsbilanzdefizite dieser Länder wesentlich
unterstützen. Denn dadurch werden nicht nur Güter aus dem Ausland teurer,
sondern im Gegenzug auch die Produkte und Dienstleistungen der Exporteure
für Käufer aus dem Ausland billiger. Zudem muss man sich um den Konsum in
den Schwellenländern nicht sorgen: In vielen Konsumgüterbereichen steigen
die Absatzzahlen weiterhin im zweistelligen Prozentbereich. Und eine durch
Währungsabschläge erhöhte Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den
Schwellenländern wirkt sich wiederum positiv auf den Binnenkonsum aus.
Allerdings gibt es auch Exportsegmente, etwa im Rohstoffbereich, die nach
wie vor Preisrisiken ausgesetzt sind. Das hat vor allem mit dem im nächsten
Jahr voraussichtlich erheblich wachsenden Angebot zu tun."
Polly Kwan, Fondsmanagerin des Fidelity Asia Pacific Dividend Fund:
Asiatische Unternehmensgewinne dürften die Erwartungen übertreffen
Teera Chanpongsang, Fondsmanager des Fidelity Emerging Asia Fund:
Korea und Taiwan sind Favoriten
"Korea und Taiwan sind sehr gut aufgestellt, um die weltweite Konjunktur-
erholung für ihren Export zu nutzen. In den vergangenen zehn Jahren hat
Korea viele starke Markennamen hervorgebracht, die ihren Marktanteil
weltweit kontinuierlich ausbauen. Taiwan ist heute die Technologieschmiede
der Welt. Ab 2014 dürfte sich die Gewinnsituation der Unternehmen dort
wieder deutlich verbessern. Überhaupt finden sich in den nordasiatischen
Ländern viele interessante Anlageideen, da die Wachstumsaussichten besser
als die der übrigen Region, die Aktienbewertungen aber im Schnitt noch
niedriger sind."
Indonesien muss Leistungsbilanz und Inflation in den Griff bekommen
"Indonesien muss dringend sein Leistungsbilanzdefizit abbauen. Nicht zuletzt
die Sorge darum hat die indonesische Rupiah jüngst geschwächt. Die Politik
will sich der Verbesserung der Leistungsbilanz nun ernsthaft widmen. Auch das
Problem der Inflation kann das Land in den Griff bekommen. Der schlimmste
Preisschock liegt wohl hinter uns. Auch wenn die Inflation noch einige Monate
auf einem recht hohen Niveau verweilen wird, erwarte ich im Laufe des nächsten
Jahres eine Abschwächung und Stabilisierung der Teuerungsrate. Ausländische
Direktinvestitionen nehmen unabhängig davon weiter zu und Indonesien erlebt
gerade einen Infrastruktur-Boom."
Myanmar beginnt interessant zu werden
"Myanmar ist das neue Vietnam - wie es vor circa fünf Jahren vorzufinden
war. Im Vergleich mit Vietnam sind Unternehmen in Myanmar jedoch weniger
stark verschuldet. Die Realwirtschaft basiert hauptsächlich auf Bargeld
und die Verschuldung der Menschen ist daher gering - und das, obwohl die
Immobilienpreise sich in den vergangenen drei Jahren schon teilweise ver-
fünffacht haben. Es gibt ein enormes Potenzial für die weitere Entwicklung
des Landes. Dafür ist allerdings wichtig, dass sich demokratische
Institutionen ausbilden und eine einheitliche Gesetzgebung geschaffen
wird.
Besondere Chancen finden sich bei Konsum und Infrastruktur. Es bleibt
allerdings abzuwarten, wie die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2015
ausgehen. Eine neue Regierung, in der die Partei von Aung San Suu Kyi
und das Militär funktionierend zusammenarbeiten, könnte das Land schnell
und effektiv voranbringen. Wir behalten die Entwicklungen genau im
Blick, um einsteigen zu können, sobald Chancen und Risiken in einem
angemessenen Verhältnis stehen."
Nick Price ist Leiter des Bereichs Schwellenländeraktien bei Fidelity und
Fondsmanager der Fonds Fidelity EMEA (Emerging Europe, Middle East and Africa)
Fund (ISIN: LU0303816028), Fidelity Emerging Markets Fund (ISIN: LU0307839646)
und Fidelity FAST Emerging Markets Fund (ISIN: LU0688698975).
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