Barings: Aktuelle Markteinschätzung Asien
Köln, den 25.05.2010 (Investmentfonds.de) - China – Sorgen über den Immobilensektor In China macht man sich insbesondere mit Blick auf die Immobilienbranche darüber Sorgen, dass die Regierungen in den nächsten Monaten Maßnahmen ergreifen werden, um die Geldmarktpolitik zu verschärfen. Angesichts des sich verbessernden volkswirtschaftlichen Umfelds sowie wegen des günstigen Bewertungsniveaus macht der Aktienmarkt derzeit aber einen attraktiven Eindruck. Darüber hinaus sollten die erwartete Aufwertung der Renmimbi sowie stärker konsumfördernde Strategien der Regierung den Markt ebenfalls stützen. Wir konzentrieren uns nach wie vor auf hoch qualitative Unternehmen mit einem kräftigen Cashflow und soliden Bilanzen, die unserer Meinung nach von der steigenden Nachfrage seitens der Verbraucher sowie den Infrastrukturausgaben in China profitieren werden. ASEAN – Politische Unruhen in Thailand Die asiatischen Märkte legten auch in den letzten Wochen wieder sehr erfreuliche Ergebnisse vor. Dabei erwies sich der Börsenplatz Indonesien wegen positiver Gewinnüberraschungen als führend. Der Markt in Singapur gewann 5,8% im April hinzu. Gestützt wurde dieses Land auch durch die einmalige Neubewertung des Singapur-Dollar, weil die Regierung ihre Prognose für das BIP-Wachstum für 2010 auf 7 bis 9% anhob. Thailand gab hingegen 2,5% nach. Die Proteste der „Rothemden“ eskalierten, und es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit dem Militär, bei denen es sogar Tote gab. Abgesehen von Thailand entwickelten sich auf die Binnenmärkte ausgerichtete Aktien aus den ASEAN-Staaten wie etwa Zement- und Bankentitel aus Indonesien überdurchschnittlich. Wir halten auch weiterhin nach Aktien insbesondere aus Indonesien Ausschau, die für positive Gewinnüberraschungen sorgen werden und sich bisher bereits als profitabel erwiesen haben. Die politischen Unruhen in Thailand haben eine „Schnäppchenjagd“ ausgelöst, weil die zugrunde liegende Konjunkturer- holung sehr kräftig ist. Unter der Voraussetzung, dass der politische Stillstand nicht zu lange anhält, werden die Unternehmensgewinne dadurch aber wahrscheinlich nicht deutlich belastet werden. Auf längere Sicht bevorzugen wir nach wie vor indonesische Titel. Außerdem erhöhen wir derzeit unser Engagement in Sri Lanka, weil nach dem Bürgerkrieg dort inzwischen eine Konjunkturerholung eingesetzt hat. Das Verbrauchervertrauen ist in den ASEAN-Staaten angesichts der weiterhin soliden Konjunkturerholung hoch. Obwohl innerhalb der Region im Allgemeinen eine Verschärfung der Geldmarktpolitik zu beobachten ist, wird diese wohl nicht so aggressiv ausfallen, um das Wachstum zu stoppen. Die Gewinn- aussichten bleiben vor allem in Indonesien recht robust. An diesem Markt werden die politischen Entscheidungsträger die geldmarktpolitischen Zügel vermutlich nicht vor der zweiten Jahreshälfte anziehen. Trotz der in diesem Jahr stark überdurchschnittlichen Entwicklung der ASEAN-Staaten gegenüber Aktien aus Nordasien sind die Bewertungen sowohl im historischen Vergleich als auch gegenüber der übrigen Region derzeit nicht übertrieben hoch. Korea – Weiterhin günstig bewertet Die Kurse koreanischer Aktien stiegen im April weiter an. Der Grund dafür waren sehr gute volkswirtschaftliche Indikatoren wie beispielsweise ein unerwartet kräftiges BIP-Wachstum im I. Quartal. Außerdem wurden die Aktienkurse durch solide Unternehmensgewinne für das I. Quartal gestützt. Dabei legten koreanische Exportfirmen tendenziell überraschend erfreuliche Ergebnisse vor, die auf die anhaltend robuste Erholung der Nachfrage zurückzuführen waren. Im Gegensatz dazu war insbesondere wegen der Lage in Griechenland und in anderen EU-Märkten eine ausgeprägte Risikoscheu zu beobachten. Der Sektor hochwertige Konsumgüter (allen voran das Segment Automobile) sowie die defensive Telekommunikationsbranche tendierten vergleichsweise fest und wechselten sich bei der Marktführung im April ab. Zu den schwächeren Segmenten zählten die Bereiche Konsumgüter und Industrie. Der Koreanische Won wertete gegenüber den bedeutenden Währungen weiter auf und erhöhte so die Zuwächse des KOSPI auf US-Dollar- und Pfund Sterling-Basis. Internationale Investoren zählen aufgrund der sich verbessernden Wachstumsaussichten weltweit nach wie vor zu den größten Käufern koreanischer Aktien. Angesichts der anhaltenden Verunsicherung in der EU sowie wegen der Besorgnisse um eine mögliche Verschärfung der Geldmarktpolitik in China könnte die Risikoscheu so lange weiter steigen, bis sich eine endgültige Lösung deutlicher abzeichnet. Trotz der oben genannten Ereignisse hält die globale Konjunkturerholung(insbesondere in den USA und China) aber an, und koreanischen Unternehmen sollte dieses Wachstum zugute kommen. Sicherlich besteht ein Risiko darin, dass diese Erholungstendenz aufgrund der Ereignisse nicht mehr so robust verlaufen wird. Angesichts des günstigen Bewertungsniveaus sowie wegen der guten Wachstumserwartungen sind die Aussichten koreanischer Aktien auf mittlere bis lange Sicht aber nach wie vor solide.
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