ifo Institut: Ökonomen loben Hilfen der Bundesregierung zur Bekämpfung der Coronakrise

München, 2. April 2020 - Wirtschaftswissenschaftler an deutschen Universitäten finden die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung gut, so das Ergebnis des ifo Ökonomenpanels, das zusammen mit der FAZ erstellt wird. 155 Professoren*innen nahmen teil. Zwei Drittel der Befragten nannten den Nachtragshaushalt über 156 Milliarden Euro angemessen. "Nun zeigt sich, wie wichtig es war, Rufen nach mehr Schulden in den letzten Jahren eine Absage erteilt zu haben", sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. "Jetzt haben wir wirklich eine Notsituation, und wir haben den Spielraum, um reagieren zu können."
Bei den europäischen Hilfen begrüßen 48 Prozent das Anleihe- Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank in Höhe von 750 Milliarden Euro; 20 Prozent sind dagegen. Eine Ausweitung der EU-Fiskalkompetenzen lehnen 62 Prozent ab und finden nur 27 Prozent sinnvoll. Für eine einmalige Schuldenaufnahme zur Bekämpfung der Coronakrise ist wiederum eine hauchdünne Mehrheit von 46 Prozent der Ökonomen*innen. 43 Prozent lehnen solche "Corona-Bonds" ab.
Knapp die Hälfte der Ökonomen sind der Meinung, dass die Firmenschließungen wegen zu hoher volkswirtschaftlicher Kosten nach einigen Wochen beendet werden sollten. Im Durchschnitt werden acht Wochen als Obergrenze genannt. Der Mittelwert, wie lange Deutschland den "Shutdown" maximal durchhalten könnte, ist etwas höher. Elf Wochen werden dabei genannt. So lange könnte Deutschland nach Ansicht der Ökonomen durchhalten, bevor das Risiko einer wirtschaftlichen Destabilisierung zu groß wird. Mehrfach verweisen die Ökonomen darauf, dass es sich um einen ethisch heiklen Zielkonflikt handelt: Maßnahmen, die eine Ausbreitung des Virus verhindern versus nde des ökonomisch schädlichen Shutdowns. Nur 47 Teilnehmer empfehlen die Aufhebung der Eindämmungsmaßnahmen erst zu einem Zeitpunkt, zu dem die medizinische Versorgung für alle Bürger umfassend gesichert ist.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.