ODDO BHF | Regierungswechsel in Deutschland � Perspektiven f�r deutsche Aktien

Christoph Ohme, Leitender Portfoliomanager Deutsche Aktien bei ODDO BHF Asset Management

Investmentfonds.de | Der Bundestag hat Friedrich Merz zum zehnten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gew�hlt und die neue Bundesregierung kann die Arbeit aufnehmen. Deutschland war nach der Corona-Krise das Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum in Europa. Schafft die neu gew�hlte Bundesregierung eine Trendwende? �Mit den beiden Investitionspaketen f�r Verteidigung und Infrastruktur besteht nun endlich die Chance, strukturelle Wachstumshindernisse anzugehen und das gro�e Potenzial unserer innovativen Unternehmen freizusetzen�, schreibt Christoph Ohme, Leitender Portfoliomanager Deutsche Aktien bei ODDO BHF Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar. Von der neuen Bundesregierung erwartet der Portfoliomanager auch Reformen in der Verwaltung und dass unn�tige b�rokratische H�rden abgebaut werden. �Nur so k�nnen die gro�en Investitionssummen auch zielgerichtet eingesetzt werden.�

Renditechancen f�r langfristig orientierte Investoren

Das Infrastrukturpaket �bertrifft mit einem Volumen von 500 Mrd. Euro sogar den Infrastrukturfonds zur Finanzierung der Deutschen Einheit und bietet Investoren die einmalige Chance, vom Neustart der deutschen Wirtschaft zu profitieren. Diese Investitionen werden sich Ohme zufolge jedoch nicht sofort auswirken, mittel- bis langfristige Prognosen gehen davon aus, dass sie das BIP-Wachstum ab 2026 je nach Umsetzung um 0,5 % bis 1,4 % steigern k�nnen. �Auch die Unternehmensgewinne k�nnen dann wachsen�, betont Ohme. F�r diese prognostizieren Analysten zweistellige Zuw�chse f�r den DAX (+ 10%), den MDAX (+ 35,3%) und den SDAX (+ 49,5%). F�r langfristig orientierte Investoren b�ten sich hier interessante Renditechancen. Und auch ausl�ndische Investoren h�tten Deutschland und Europa wiederentdeckt � seit Jahresanfang gab es starke Mittelzufl�sse in Erwartung dieser politischen Entscheidungen und der DAX notiert wieder auf H�chstst�nden. �F�r die Zukunft rechnen wir mit anhaltenden Kapitalzufl�ssen nach Europa und Deutschland. Die zunehmende globale Unsicherheit, die steigende Inflation und die Abk�hlung der US-Wirtschaft k�nnten zu einer weiteren Kapitalrotation aus den USA in die europ�ischen M�rkte f�hren.�

Bewertungen nach wie vor g�nstiger als US-Aktien

Die von US-Pr�sident Trump angedrohten Strafz�lle f�hrten weltweit zu einem starken Abverkauf an allen wichtigen Aktienm�rkten. Auch der deutsche Aktienmarkt war davon betroffen. �Aufgrund der wechselhaften Nachrichtenlage rechnen wir in den n�chsten Tagen und Wochen mit einer erh�hten Volatilit�t�, betont der Experte von ODDO BHF. �Allerdings ist der deutsche Aktienmarkt auch nach dem weltweiten Ausverkauf g�nstiger bewertet als der US-Markt.� Allerdings werde sich Deutschland als stark exportorientierte Volkswirtschaft den negativen Auswirkungen der US-Zollpolitik auf den Welthandel nicht entziehen k�nnen. �Die Kosten der Z�lle k�nnten das Wachstum im Jahr 2026 um 0,9 % reduzieren und die positiven Effekte der Investitionspakete teilweise abschw�chen�, rechnet Ohme vor. Besonders die exportstarken Unternehmen z.B. der Automobilbranche werden durch die Zollerh�hungen herausgefordert. �Offen ist noch, wie Unternehmen mit ihrer Produktionsstruktur darauf reagieren. Vielleicht f�hren Verhandlungen zwischen den Handelspartnern zu einem Abbau bestimmter Z�lle�, so Ohme. Er setzt auf Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht, denn diese k�nnen erh�hte Z�lle zumindest teilweise in ihren Produktpreisen weitergeben.

Volatilit�t sorgt f�r Chancen im R�stungssektor

R�stungsaktien profitierten in besonderem Ma�en von steigenden Verteidigungsausgaben, so weise der Sektor eine deutliche Pr�mie zum Gesamtmarkt auf. �Selektiv ergeben sich allerdings bei dieser hohen Volatilit�t wieder Chancen�, so Ohme. Denn langfristig werde eine kontinuierliche Erh�hung der Verteidigungsbudgets in Europa den Sektor unterst�tzen, was f�r eine starke Beschleunigung der Investitionen sorge. Ein wichtiger Punkt ist Ohme zufolge die Finanzierungsmethode: �Die Regierungen finanzieren die Projekte vor, so dass die Unternehmen des Sektors von Anfang an positive Cashflows verzeichnen k�nnen, auch wenn sich die Investitionen �ber mehrere Jahre verteilen. Dies verbessert die Vorhersehbarkeit der Ertr�ge erheblich und rechtfertigt unserer Ansicht nach eine Neubewertung des Sektors mit Multiplikatoren in einer Gr��enordnung des 20-Fachen der Gewinne �ber einen rollierenden Zeitraum von 12 Monaten.�

Bau- und IT-Sektor profitieren von Infrastrukturpaket

Dank des 500-Milliarden-Infrastrukturpakets k�nnte es in der Bauwirtschaft in den n�chsten Jahren starke Wachstumsimpulse geben. Dazu geh�ren neben Baukonzernen, insbesondere den im Tiefbau t�tigen, auch die Hersteller von Baustoffen und bauchemischen Produkten. Auch Industriekonzerne, die z.B. f�r den Stromnetzausbau notwendige Anlagen wie Transformatoren oder IT f�r die Infrastruktur herstellen, geh�ren laut Ohme zu den Profiteuren. Au�erdem sollte die Digitalisierung in Deutschland weiter vorangetrieben werden. �Besonders interessant k�nnten Investments in Nebenwerte aus dem MDAX sein. Denn im Gegensatz zu den eher exportorientierten DAX-Werten sind diese Unternehmen st�rker von Inlandsauftr�gen abh�ngig.�

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Quelle: Investmentfonds.de

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