20.02.2006
Threadneedle: Monatliche Marktanalyse
Köln, den 20.02.2006 (Investmentfonds.de) - Großbritannien: Rohstoffpreise
geben Markt einen Schub
Der FTSE All Share-Index notierte zu Beginn des Jahres sehr fest. Er legte im
Januar in EUR 3,5 Prozent zu. Obwohl sich die Hoffnungen auf eine Erholung der
Einzelhandelsnachfrage als kurzlebig erwiesen, profitierte der britische Markt
im Monatsverlauf von dem Anstieg der Preise für Öl und Metalle. Die Spekulationen
um Unternehmensübernahmen und -fusionen konzentrieren sich auf Titel wie BOC und
London Stock Exchange. Dies stützte die Erträge. Außerdem wurde der Markt durch
die Gewinne, die Dividenden und die anhaltend festen Rentenmärkte positiv beeinflusst.
Die Veröffentlichung günstiger Inflationsdaten ermöglichte es der Bank of England,
die Leitzinsen unverändert bei 4,5 Prozent zu belassen.
USA: Kleinere Unternehmen tendieren stark überdurchschnittlich
Obwohl der S&P 500-Index zu Beginn des Jahres in USD fest tendierte, gab er im Januar
in EUR um 0,3 Prozent nach. Im Monatsverlauf entwickelten sich Nebenwerte besser als
marktbreite Titel. Sowohl der Russell 2000-Index als auch die NASDAQ legten hohe
positive Erträge vor. Beide Indizes wurden durch die Möglichkeit, dass der US-Zins-
zyklus seinen Zenit erreicht hat, unerwartet gute Unternehmensgewinne sowie anhaltende
M&A-Aktivitäten beflügelt. Die Energiebranche entwickelte sich im Monatsverlauf erneut
am erfreulichsten, da sich der Ölpreis seinem Vorjahreshoch näherte. Die niedrigeren
Erdgaspreise wirkten sich auf Versorgerwerte ebenfalls positiv aus, da sich die
Gewinnmargen von Stromversorgern verbesserten.
Europa: Beflügelt durch bessere Wachstumsaussichten
Im Januar stieg der FTSE World Europe ex. UK-Index in EUR um 3,7 Prozent an. Obwohl
Deutschland einen überraschenden Anstieg der Arbeitslosenzahlen bekannt gab, hellte
sich die Stimmung unter den Anlegern auf. Der Auslöser hierfür war die Aussage der
Europäischen Kommission, dass das Wirtschaftswachstum im Verlauf des Jahres aufgrund
einer höheren Konsumnachfrage anziehen könnte. Viele Anleger vermuten, dass ein
kräftigeres Wachstum die EZB veranlassen wird, die Leitzinsen im März anzuheben.
Das gescheiterte Übernahmeangebot der Stahlgesellschaft Mittal für Arcelor erinnerte
gegen Ende des Monats den Markt daran, dass M&A-Aktivitäten ein sehr starker Kataly-
sator für die Entwicklung der europäischen Märkte im Jahr 2006 sein könnten.
Japan & Asien: Japan reagiert auf Betrugsskandal gelassen
Der japanische Markt verzeichnete eine Berg- und Talfahrt. Anzeichen für einen Betrugs-
skandal beim Internetunternehmen Livedoor lösten gegen Mitte des Monats eine scharfe
Verkaufswelle aus. Der japanische Topix-Index erholte sich aber wieder schnell. Zum
Ende des Monats notierte er in EUR 1,6 Prozent höher. Die veröffentlichten Wirtschafts-
daten scheinen die Nachhaltigkeit der Konjunkturerholung zu bestätigen. Die monatliche
Tankan-Umfrage belegte, dass das Unternehmervertrauen auf sein höchstes Niveau seit
1998 angestiegen ist. Auch ein deutlicher Stimmungsumschwung im Hinblick auf den
chinesischen Markt wirkte sich auf asiatische Aktien im Monatsverlauf positiv aus.
Der MSCI Asia Pacific ex. Japan-Index legte in Euro 4,1 Prozent zu.
Anleihen: US-Zinsen steigen auf „neutrales“ Niveau
Der JP Morgan Global Government Bond-Index gab im Monatsverlauf in USD zwar 0,4 Prozent
nach, aber der Markt für britische Staatsanleihen (Gilts) verzeichnete in GBP einen
positiven Monat. Der Grund dafür war, dass Manager von Pensionsfonds Anleihen mit
langer Laufzeit gegenüber Aktien stark bevorzugten. Alan Greenspan verabschiedete
sich als Chef der US-Notenbank mit einer weiteren Zinsanhebung von 0,25 Prozent. Für
viele Beobachter stellt die neue Zinshöhe von 4,5 Prozent ein neutrales Zinsniveau
dar. Außerdem hatten bessere Fundamentaldaten sowohl in den USA als auch in Europa
eine enorm hohe Nachfrage nach Anlagen mit höheren Renditen zur Folge.
Quelle: Investmentfonds.de