AllianceBernstein | Kleine Größe, große Chancen: US-Small Caps im Stresstest

Investmentfonds.de | Das Umfeld für US-Kleinunternehmen verschlechtert sich weiter. Das bestätigt auch der gestern veröffentlichte Small Business Optimism Index der NFIB. Das vielbeachtete Stimmungsbaromter für US-Small Caps fiel erneut um 1,6 Punkte auf einen Wert von nur noch 95,8.
Zölle und Marktvolatilität haben US-Small-Caps zuletzt stark belastet. Doch die strukturellen Vorteile kleinerer Unternehmen – etwa ihre Inlandsfokussierung und Agilität – könnten sie besser durch das aktuelle Marktumfeld tragen als viele denken. Kombiniert mit einer sich abzeichnenden Marktverbreiterung und dem Fokus auf Qualitätstitel eröffnen sich selektiven Investoren attraktive Chancen im Small-Cap-Segment, analysiert James MacGregor, Chief Investment Officer—US Small and Mid Cap Value Equities bei AllianceBernstein in seinem Marktkommentar.
Zölle und Handelskonflikte haben Anleger zuletzt verunsichert. Während kaum eine Anlageklasse verschont blieb, traf es insbesondere US-Nebenwerte besonders hart. Gleichzeitig mehren sich jedoch die Anzeichen für eine breitere Marktteilnahme – ein potenzieller Vorteil für Small Caps auf längere Sicht. Doch die aktuellen Rahmenbedingungen sind besonders: Auch wenn Zölle und handelspolitische Unsicherheiten das Wirtschaftswachstum gebremst haben dürften, startet die US-Wirtschaft aus einer relativ stabilen Position in diese Phase – mit niedriger Arbeitslosigkeit und moderater Inflation.
Kleinere Unternehmen könnten besser gegen Handelsunsicherheiten abgeschirmt sein
Handelskonflikte könnten die US-Wirtschaft künftig stärker belasten. Dennoch sind starke Unternehmen weiterhin in der Lage, ihre Gewinne zu steigern – und könnten im sich wandelnden Umfeld sogar Vorteile genießen. Laut dem US-Wirtschaftsmagazin Barron’s erzielen fast 80 Prozent der Umsätze der im Russell 2000 gelisteten Unternehmen ihre Erlöse im Inland. Damit sind Small Caps tendenziell besser vor den Folgen internationaler Zölle geschützt als große Konzerne mit stärkerer globaler Ausrichtung. Zweifellos machen sich auch kleinere Unternehmen Sorgen über die aktuelle Handelspolitik – das zeigt ein Rückgang des Small Business Optimism Index der National Federation of Independent Business (NFIB). Dennoch liegt das Stimmungsniveau weiterhin höher als in den vergangenen drei Jahren.Marktbreite kommt Small Caps zugute
Kleinanleger können aktuell auch Hoffnung, aus der sich abzeichnenden Marktverbreiterung schöpfen. In den vergangenen 30 Jahren waren Small Caps vor allem in den Phasen besonders erfolgreich, in denen sich die starke Konzentration auf wenige große Wachstumswerte zu lösen begann – also genau dann, wenn sich die Märkte breiter aufgestellt haben (siehe Abbildung 1).Ende 2024 machten die zehn größten Titel über die Hälfte der Marktkapitalisierung des Russell 1000 Growth Index aus – ein Rekordniveau der Konzentration. Zwar gibt es erste Anzeichen für eine Trendwende, doch das Niveau bleibt historisch betrachtet außergewöhnlich hoch. Small Caps befinden sich damit in einer günstigen Ausgangsposition – und könnten überproportional von einer breiteren Marktteilnahme profitieren.
Qualität zählt in unsicheren Zeiten
Auch wenn eine breiter werdende Marktstruktur typischerweise Small Caps Auftrieb gibt, bleibt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg schwer zu bestimmen. Meist sind es wirtschaftliche Erholungsphasen oder ein wachsender Risikoappetit der Anleger, die solche Wendepunkte auslösen. Um von einer sich ausweitenden Marktteilnahme trotz unklarer Startbedingungen zu profitieren, halten wir einen Fokus auf hochwertige Unternehmen für den besten Ansatz. Denn Qualitätsaktien zeichnen sich oft durch geringere Verluste in Abschwungsphasen und überdurchschnittliche Zugewinne in Wachstumsphasen aus.Qualitätskennzahlen wie die Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) haben sich in guten wie in schwierigen Marktphasen bewährt. So war das oberste Quintil der Small Caps mit hoher ROE während Rezessionen widerstandsfähiger als der breite Small-Cap-Markt (siehe Abbildung 2). Zwar können in den ersten Wochen nach einer Rezession auch niedrig bewertete Aktien kurzzeitig besser abschneiden, doch Analysen zeigen: Über längere Zeiträume hinweg liegen Unternehmen mit hoher ROE vorn – insbesondere, wenn das Wachstum wieder anzieht.
Die hohen Kosten von Market Timing
Angesichts der jüngsten Volatilität ist es ratsam, investiert zu bleiben. Denn der Versuch, den Markt zu timen, kann Anleger teuer zu stehen kommen – insbesondere, wenn Small Caps wieder an Fahrt aufnehmen. Tatsächlich halbiert sich die Rendite eines Small-Cap-Bullenmarktes, wenn man die fünf besten Monate verpasst. Wer sogar die zehn besten Monate auslässt, verpasst nahezu den gesamten Ertrag der Hausse (siehe Grafik). Angesichts der enormen Breite des Small-Cap-Marktes ist selektives Vorgehen entscheidend, um in Zeiten erhöhter Unsicherheit gezielt Chancen zu identifizieren. Mit Hilfe fundamentaler Analysen können erfahrene Investoren unterbewertete Titel erkennen und zugleich Unternehmen mit robusten Produktlinien, klaren Wettbewerbsvorteilen und tragfähigen Geschäftsmodellen ins Visier nehmen.Die vergangenen Monate waren für Small-Cap-Investoren alles andere als einfach. Doch über längere Anlagezeiträume hinweg haben kleinere Unternehmen ihre Stärke bewiesen – insbesondere dann, wenn sich die Märkte verbreitern. Für langfristigen Erfolg im Small-Cap-Segment braucht es aus unserer Sicht vor allem zwei Dinge: Ausdauer und Geduld.
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